
Die Ausstellung "Der große Terror" erinnert an die Toten der Massenexkutionen 1937/38. Sie ist derzeit in der Erfurter Bildungs- und Gedenkstätte Andreasstraße zu sehen. Aus aktuellem Anlass ist die Ausstellung - so schon im Einladungsplakat - eine Hommage an Jurij Dmitriev, dem die russische Regionalregierung gerade einen Prozess macht mit dem Ziel, ihn für Jahre zu inhaftieren. Ausstellungsmacher Tomasz Kizny, der große Fotograf der Solidarnosc, hielt am 17. Juni zur Ausstellungseröffnung eine emphatische Rede für den russischen Lokalhistoriker. Jurij Dmitriev hat eine geheim gehaltene Grabstätte des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten (NKWD) in Nordrussland (Karelien und am Weißmeerkanal) gefunden und als Gräber markiert. Darunter die Massengräber des heutigen Gedenkfriedhofs Sandormoch. Er wünscht sich, dass diese die gleiche symbolische Bedeutung als Erinnerungsort erlangen, wie die KZ-Gedenkstätten Dachau oder Buchenwald in Deutschland. Mehr dazu hier.
Zur Einstimmung zeigte Direktor Jörg Ganzenmüller den Film "Die Stalinzeit in Karelien" von Irina Papakhova. Prof. Dr. Jascha Nemtsov spielte eine Sonate und mehre Präludien und Fugen von Vsevolod Petrowitsch Zaderatsky, die in den Jahren 1936-1939 im GULAG oder kurz danach entstanden sind und erst nach Ende der Sowjetunion wiederentdeckt und aufgeführt werden konnten. Die erste öffentliche Präsentation erfolgte in dem Film "Die letzten Zeugen des Gulag" von Dr. Dean Cacerés und Lars Henze. Der Landesbeauftragte zeigte den Film am 17. Juni im Thüringer Landtag. Weitere Informationen zum Film und weitere Aufführungstermine finden Sie hier. Wer sich für Jurij Dmitriev einsetzen möchte, findet auf der Seite von Memorial Deutschland weitere Hinweise.