Sie gestaltete den Wandel der Kirchengemeinde in der Neustadt – öffnete die Kirche für andere religiöse Gruppen und rief Projekte ins Leben, mit denen finanziell schwache Menschen in das Gemeindeleben inkludiert wurde. Nun wurde die engagierte Pfarrerin von Propst Dr. Klaus-Volker Schütz in einem feierlichen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet.
Die erste Pfarrstelle hatte sie in Ost-Thüringen in Nöbdeniz inne: „Zu meiner Gemeinde gehörten damals sechs Dörfer mit drei Kirchen. Ich besaß weder ein Auto und zu Beginn noch nicht einmal ein Fahrrad. Da musste ich alles zu Fuß ablaufen – heutzutage unvorstellbar“, erinnert sie sich. Doch nicht nur diese Bedingungen machten ihr das Leben schwer. Da die Pfarrerin der oppositionellen Bewegung angehörte, wurden die Repressionen gegen sie stärker. Immer wieder machte ihr die Stasi das Leben schwer und mindestens einmal pro Woche wurde sie zum Verhör gebeten. Um diesem Druck zu entfliehen, stimmte Ellmenreich schließlich 1980 einer Umsiedlung in den Westen zu. So trat sie ihre erste West-Stelle im Frankfurter Frauengefängnis an. Danach war Ellmenreich 13 Jahre lang als Gemeindepfarrerin in Frankfurt-Nied tätig.
Nach der Wende ging sie wieder zurück nach Thüringen, um dort den Todesfall von Matthias Domaschk, dem bekannten Vertreter der DDR-Bürgerrechtsbewegung, der in Stasi U-Haft ums Leben kam, aufzuklären. Domaschk war lange Zeit ihr Lebensgefährte und Vater ihrer Tochter. Sechs Jahre lang arbeitete sie in der Stasi-Unterlagenbehörde und bereitete die Akten für Forschungsarbeiten und Anfragen auf.
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