Am 10. Dezember 2019 findet um 19:00 Uhr in der Erfurter Gedenkstätte Andreasstraße (Andreasstraße 37a, 99084 Erfurt) eine musikalische Lesung mit Karl-Heinz Bomberg statt. Der Liedermacher und Facharzt für psychotherapeutische Medizin stellt sein aktuelles Werk "Heilende Wunden - Wege der Aufarbeitung politischer Traumatisierung in der DDR" vor.
Bomberg spricht über die verschiedenen Möglichkeiten der Bewältigung von politischer Traumatisierung in der DDR. Von Psychoanalyse, über sarkastischem Humor und ausgedehnte Reisen bis hin zur künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Erlebten gibt es viele Formen der Auseinandersetzung.
Im Wechsel zwischen Lesung und Musik spielt der Liedermacher und Arzt eigene Musikstücke – die auch die eigene Aufarbeitung spiegeln. 1981 trat Bomberg auf dem Potsdamer Gitarrenfest erstmalig mit einem eigenen Programm auf. Nachdem seine Lieder zunehmend regimekritisch wurden, kam es zu einem Ermittlungsverfahren; der gebürtige Thüringer musste 1984 schließlich drei Monate in Stasi-Untersuchungshaft verbringen. Seine Erlebnisse von Haft und Verfolgung verarbeitet er in seinen Liedern und Texten. Eine Auswahl davon wird Karl-Heinz Bomberg im Rahmen der Lesung präsentieren.
Der Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich zu der Veranstaltung am 10. Dezember in die Gedenkstätte Andreasstraße ein. Matthias Morawski, Referent für Bürgerberatung und Rehabilitierungsfragen beim Landesbeauftragten, wird bei der Veranstaltung anwesend sein und steht im Anschluss an die Lesung als Ansprechpartner zur Verfügung.
Die musikalische Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Erfurter Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße. Wir freuen uns über Ihr Kommen!
Foto: Buchcover "Heilende Wunden", Psychosozial-Verlag Gießen 2018.