Kürzlich hielt Michael Beleites in der Stadt- und Regionalbibliothek Gera einen Vortrag anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Untergrundzeitschrift „Pechblende“. Dabei beschrieb der ehemalige Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur seine risikoreiche Arbeit als Umweltschützer in der DDR und skizzierte die Erarbeitung einer Recherche-Dokumentation zum Uranbergbau in der DDR; die Veröffentlichung jener Enthüllungen von Michael Beleites im Rahmen der Untergrundzeitschrift "Pechblende" 1988 hatte weitreichende Folgen:
"Als im Juni 1988 die im Selbstdruck hergestellte Untergrundschrift „Pechblende“ fertiggestellt war, glich ihr „Erscheinen“ einer Sensation: Eine 40-jährige Geheimhaltung zu den Hintergründen des gigantischen sowjetisch-deutschen Uranbergbauprojekts „Wismut“ wurde gebrochen. Nicht von staatlicher Seite, nicht von den westlichen Medien – sondern von einer kleinen kirchlichen Umweltinitiative in der DDR; recherchiert, geschrieben und gedruckt von einem damals 23-jährigen Autor aus Gera. Die gut 60-seitige Dokumentation über die Folgen des Uranbergbaus in der DDR löste sowohl eine breite Resonanz in der westdeutschen Presse aus als auch heftige Reaktionen des SED-Staates und der Stasi. Wie es dazu kam und welche Wirkungen diese Schrift hatte, sei im Folgenden dargelegt.", erläutert Michael Beleites am 10. Oktober 2018 im Stadt- und Regionalbibliothek Gera.
Der vollständige Vortrag von Michael Beleites steht ab sofort in unserer Rubrik "Reden und Vorträge" als Download zur Verfügung oder kann direkt über diesen Link nachgelesen werden. (Foto: Schlammabsetzanlage der Wismut, Andreas Bley)