Vortrag und Gespräch über die Untergrundschrift zu den Folgen des Uranbergbaus in der DDR
Heute findet in der Stadt- und Regionalbibliothek Gera um 19:30 Uhr ein Veranstaltungsabend mit Michael Beleites zum Thema 30 Jahre „Pechblende“ - statt.
Im Jahr 1988 zieht der junge Friedens- und Umweltaktivist Michael Beleites den Zorn der Stasi auf sich. Der Grund: Unter dem Schutz der evangelischen Kirche gelingt es ihm, seine „illegale“ Dokumentation zu drucken. Die sogenannte „Pechblende“ deckte die verheerenden Folgen des Uranbergbaus im Süden der DDR für Mensch und Umwelt auf. Wegen seiner militärischen Bedeutung als Rohstofflieferant für die sowjetische Atomwaffenherstellung war das sowjetisch deutsche Uranbergbau-Unternehmen Wismut ein absolutes Tabu-Thema. Von Gera aus hatte Beleites mit Unterstützung des Ost-Berliner Physikers Sebastian Pflugbeil ab 1986 heimlich und systematisch Fakten zusammengetragen. Die Stasi erfuhr erst aus westlichen Medien davon und reagierte mit „umfangreichen Offensivmaßnahmen“. Über Vorgeschichte, Hintergründe und Folgen dessen spricht der Autor Michael Beleites. Reinhard Keßler, Leiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Gera, untermauert dies anhand der Stasi-Akten.
Eine gemeinsame Veranstaltung der BStU-Außenstelle Gera und des Landesbeauftragten, wir freuen uns über Ihr Kommen. (Foto: Schlammabsetzanlage der Wismut, Andreas Bley)