Vergangenen Freitag hat auf Einladung des Landtagspräsidenten Christian Carius und des Landesbeauftragten Christian Dietrich im Industriedenkmal Gasmaschinenzentrale Maxhütte in Unterwellenborn eine Gedenkveranstaltung anlässlich des Gedenktags für die Opfer des SED-Unrechts stattgefunden. Eröffnet wurde die Veranstaltung im Rahmen einer Begrüßung durch Christian Carius, gefolgt von einer Rede des Landesbeauftragten. Christian Dietrich erläuterte in Unterwellenborn: "Die SED-Diktatur ist fast 30 Jahre überwunden. In einem Gespräch sagte eine Enkelin zu ihrem Großvater „Wenn ihr nicht sprecht, können wir nicht fragen!“ Schön, wenn die alt Gewordenen dann sagen: „Vielleicht können wir zu sprechen beginnen, wenn ihr fragt!“
Gibt es ein Gespräch dann gibt es auch ein persönliches Verstehen: Erkennen, was es heißt, in einer Diktatur zu leben und seinen Eigensinn zu bewahren. Mensch zu bleiben, gerade wenn ein Staat Dir die Würde nimmt. Der Landtagspräsident verbindet die Gedenkfeiern für die Opfer des SED-Unrechts mit einer Zeugenbefragung durch Schüler. Menschen, die sich nicht mit dem Unrechtsstaat gemein machten und dafür Diskriminierung, Verfolgung und Verlust ihrer Heimat in Kauf nahmen, sind eine bleibende Inspirationsquelle für uns. Gestatten Sie mir, heute eine eigene Erinnerung dazu zu legen. Mitte der 1980er Jahre hatten wir einen Stalinismusarbeitskreis gegründet, der die verschwiegenen und tabuisierten Verbrechen ans Licht und ins Gespräch bringen wollte. Vor 30 Jahren schrieben wir in einem offenen Brief [Offener Brief des Naumburger Stalinismusarbeits-kreises und weiterer Dissidenten vom November 1988]"... Lesen Sie die vollständige Rede des Landesbeauftragten hier.