Die Thüringer Schriftstellerin und Künstlerin Gabriele Stötzer liest am 16. Mai um 18:30 Uhr in der Bücherstube „Hannah Höch“ in Gotha (Hauptmarkt 15) aus ihrer aktuellen Publikation „das brennen der worte im mund“. Die Autorin beschreibt darin, was staatliche Unterdrückung und Bespitzelung für Auswirkungen hatten; nicht nur auf Künstler, sondern jeden Einzelnen in der DDR. Dabei ruft sie eindringlich Gewalterfahrung in Erinnerung.
In Kommunikation mit dem Weimarer Duo „Klang-Zeichen“, bestehend aus Daniel Hoffmann und Michael von Hintzenstern, wird daraus Lebensfreude für heute. „das brennen der worte im mund“ enthält autobiografische Lyrik- und Prosatexte sowie Grafiken der Autorin.
Gabriele Stötzer wurde 1976 aus politischen Gründen von der Pädagogischen Hochschule in Erfurt exmatrikuliert und verbüßte im Frauenzuchthaus Hoheneck ein Jahr Haft wegen Unterschriftensammlungen gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns. Anschließend arbeitete sie in einer Schuhfabrik und schließlich seit 1980 freischaffend als Künstlerin. 1982 erfolgten erste Veröffentlichungen von Texten und Fotografien in Untergrundzeitschriften, ab 1984 arbeitete die Thüringerin an Performances mit einer Erfurter Künstlerinnengruppe.
Stötzer war 1989 Teil der „Frauen für Veränderung“ und Mitinitiatorin der ersten Besetzung einer Zentrale der Staatssicherheit in der DDR (BV Erfurt).
Seit 1990 hat sie diverse Bücher publiziert, internationale Ausstellungen und Lesungen führten Stötzer u.a. in die USA, Niederlande und China. Derzeit ist sie als Dozentin für Performance-Seminare an der Universität Erfurt tätig.
Das Duo „Klang-Zeichen“ ist 2004 aus dem „Ensemble für Intuitive Musik Weimar“ (EFIM) hervorgegangen und besteht aus Daniel Hoffmann (Trompete/Flügelhorn/Röhrenradio/Grammophon/Stimme) und Michael von Hintzenstern (Harmonium/Röhrenradio/Klangerzeuger/Stimme). Es knüpft an Traditionslinien des Dadaismus an und ist durch die musikalischen Positionen von Erik Satie und John Cage geprägt.