Europa zwischen gewaltsamer Neuordnung und Nationalstaatsbildung
Unter dem Titel "Das lange Ende des Ersten Weltkriegs. Europa zwischen gewaltsamer Neuordnung und Nationalstaatsbildung" veranstaltet die Stiftung Ettersberg gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen am 21. April, von 9:15 bis 17:30 Uhr, in der Gedenk- und Bildungstätte Andreasstraße in Erfurt ihr Wissenschaftliches Tagesseminar.
Mit dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 wurden die Kampfeshandlungen an der Westfront des Ersten Weltkrieges eingestellt. Doch nicht überall war der Krieg damit zu Ende. Der Zerfall des Russischen Imperiums, der Habsburgermonarchie und des Osmanischen Reiches hatte kriegerische Auseinandersetzungen in den Jahren nach dem proklamierten Ende des Ersten Weltkriegs zur Folge. Bürgerkriege, Revolutionen, Grenzkonflikte, Vertreibungen, Pogrome und die Entfesselung ethnischer Konflikte begleiteten im östlichen Europa die Gründung neuer Nationalstaaten. Das Tagesseminar möchte diese Nachfolgekonflikte des Ersten Weltkrieges und den Zerfall der europäischen Imperien betrachten und das Jahr 1918 als historische Zäsur in Frage stellen. Dabei sollen einerseits die historischen Ursprünge jener Konflikte und andererseits die unterschiedlichen Wege der Nationalstaatsbildung in den Blick genommen werden. Abschließend soll darüber nachgedacht werden, inwieweit der Erste Weltkrieg und seine Nachfolgekonflikte gewohnte Hör- und Sehgewohnheiten verändert haben und als Geburtsstunde neuer Formen von Gewalt anzusehen sind, die konstitutiv für das 20. Jahrhundert als ein ›Zeitalter der Extreme‹ wirkten. Weitere Informationen und Details zu der Veranstaltung finden Sie hier.