Sie wollte Lehrerin werden, aber die SED versuchte, sie zu zerbrechen. Wegen Staatsverleumdung wurde sie 1977 inhaftiert. Als sie aus der politischen Haft entlassen wurde, fand sie sich als Künstlerin wieder. Die staatliche Anerkennung blieb ihr verwehrt. Um so deutlicher wurde ihre Sprache; und als die Friedliche Revolution die SED hinwegfegte, war sie in Erfurt eine der ersten Stasibesetzerinnen. Bis dahin hatte Gabriele Stötzer über zehn Künstlerbücher vorgelegt und hoch sensible Texte zur Selbstrettung bei staatlicher Zersetzung und Gewalt geschrieben, die nun auch außerhalb des Samisdat erscheinen konnten. Sie hatte Menschen ermutig, sich künstlerisch auszudrücken und mit Performancekunst und Ausstellungen dabei mitgewirkt. Zuletzt wurde mit Unterstützung des Landesbeauftragten ein Kunstbuch („das brennen der worte im mund“) und ein Band zum Thema Studieren in der DDR ("Zwischen Humor und Repression - Studieren in der DDR: Zeitzeugen erzählen") herausgegeben. Mit vielen Preisen wurde außerdem ihr Film KAPUTT geehrt. Sie ist inzwischen Pädagogin und international gefragte Künstlerin.
Gabriele Stötzer wurde am 14. April 1953 in Elmleben geboren und wird Morgen 65. Der Landesbeauftragte wünscht alles Gute, Gottes Segen und uns noch viel Anteil an ihrer Poesie und Wirklichkeitsaufklärung!