Der Student Hartmut Rosinger glaubt in der DDR an den sozialistischen Weg und versucht, Gleichaltrige der Evangelischen Studentengemeinde (ESG) vom Marxismus zu überzeugen. Nicht nur das - er lässt er sich zudem von der Stasi als IM "Hans Kramer" anwerben und berichtet über ESG-Veranstaltungen. Dabei trifft er auf Peter Wulkau, der als Philosophie-Student exmatrikuliert wurde, weil er zu viele Fragen gestellt hat, aber weiter öffentlich seine Meinung äußert. Hartmut Rosinger wird von der Stasi auf den aufmüpfigen Marxisten angesetzt. Er soll sich näher mit dem "Feind" anfreunden und berichtet fortan auftragsgemäß über seinen Freund, der an den Sozialismus des „Prager Frühlings“ glaubt und einen Roman über den tristen „Realsozialismus“ verfasst - mit fatalen Folgen. Die SED-Justiz verurteilt ihn aufgrund seines Manuskripts wegen „Staatsfeindlicher Hetze“ zu 4 Jahren und 6 Monaten Haft.
Der Film „Feindberührung“ zeigt, wie die Leben von Peter Wulkau und Hartmut Rosinger durch den Stasi-Apparat aus den Fugen geraten. Die Akten der Staatssicherheit von damals und die emotionale Begegnung der beiden Männer heute fügen sich in diesem Dokumentarfilm von der Regisseurin Heike Bachelier zu einer Geschichte über Freundschaft und Verrat, Hoffnung und Enttäuschung, Schuld und Vergebung.
Im Zuge der Abendveranstaltung wird die 90-minütige Dokumentation gezeigt. Im Anschluss daran hat das Publikum die Möglichkeit mit Hartmut Rosinger ins Gespräch zu kommen. Die Moderation übernimmt Dr. Matthias Wanitschke, Referent beim Landesbeauftragten des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Die Point Alpha Stiftung zeigt den Dokumentarfilm in Kooperation mit dem Landesbeauftragten des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED Diktatur am 17. Januar um 18.00 Uhr im Haus auf der Grenze der Gedenkstätte Point Alpha (Platz der Deutschen Einheit 1, 36419 Geisa).