"Mit hochbelastetem Personal ist Aufarbeitung nicht zu machen - diese Menschen demütigen und ignorieren die Opfer", ist Ines Geipel überzeugt. Die ehemalige DDR-Leistungssportlerin ist die Vorsitzende des Doping-Opfer-Hilfevereins. Sie prangert seit Jahren die stagnierende Aufarbeitung der Stasiverstrickung und des Dopings im DDR Sport an. Weder die Sportvereine und -verbände noch die Politik hätten ein Interesse an einer echten Vergangenheitsbewältigung.
Das konstatiert auch Anti-Doping-Aktivist Hansjörg Kofink, in einem aktuellen Artikel auf faz.net. "25 Jahre nach dem Mauerfall ist die deutsch-deutsche Sportgeschichte noch immer nicht aufgearbeitet. Vor allem für die Opfer des Zwangsdopings der DDR ist Hilfe nicht in Sicht."
Einen wichtigen Schritt zur Aufarbeitung haben Jutta Braun und Michael Barsuhn (Hg.) geleistet. Sie führten eine Studie zum DDR-Sport durch, deren Ergebnisse in dem Buch "Zwischen Erfolgs-und Diktaturgeschichte: Perspektiven der Aufarbeitung des DDR-Sports in Thüringen" publiziert werden sollen. Die Studie selbst wurde bereits 2008 durch die damalige Landesbeauftragte Hildigund Neubert in Auftrag gegeben. Ursprünglich sollte die Veröffentlichung des Buches schon im vergangenen Jahr erfolgen. Das Buch wird nunmehr diesen Monat im Verlag Die Werkstatt veröffentlicht.
Weitere Hintergründe zu der Studie und den Stasiverstrickungen im DDR-Sport finden Sie unter diesen Links:
Kofink erinnert an die Opfer des Zwangsdopings
Stuttgarter Zeitung
Anti-Doping-Aktivist Kofink: „Nicht unter den Teppich kehren“
Frankfurter Allgemeine Zeitung Online
DDR-Vergangenheit - Studie wirft Landessportbund Thüringen Versäumnisse vor
www.mdr.de
Studie wirft Landessportbund Versäumnisse vor: DDR-Opfer nicht ernst genommen
www.otz.de
LSB-Geschäftsführer spitzelte laut Akten auch als Trainer
www.mdr.de
Zwischen Erfolgs- und Diktaturgeschichte: Perspektiven der Aufarbeitung des DDR-Sports in Thüringen
www.werkstatt-verlag.de