Am 2. Dezember spricht DDR-Bürgerrechtler Wolfram Tschiche in der katholischen Kirche Ichtershausen um 18:30 Uhr über Václav Havels Haltung zur Vertreibung der Sudetendeutschen und die Notwendigkeit einer Versöhnung zwischen Tschechen und Sudetendeutschen.
Von der Vertreibung aus der Tschechoslowakei waren zwischen 1945 und 1946 bis zu drei Millionen Deutsche betroffen. Unter Androhung und Anwendung von Gewalt wurden die Sudetendeutschen zum Verlassen Ihrer Heimat gezwungen; das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen der betroffenen Einwohner wurde konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt. Der frühere tschechoslowakische bzw. tschechische Staatspräsident Václav Havel war später einer der ersten Tschechen, der die Vertreibung öffentlich kritisiert hatte.
Der Landesbeauftragte lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich zu dem Vortrag nach Ichtershausen ein, an dem sich eine Diskussionsrunde anschließen wird. Die dortige katholische Kirche war die erste, die in der DDR für Flüchtlinge gebaut und geweiht wurde. Ichtershausen hatte seinerzeit einen signifikanten Anteil an Flüchtlingen aus dem Sudetenland.