Erhard Eppler (* 1926) der sozialdemokratische Politiker und langjärige Vorsitzende der Grundwertekomission der SPD (1973-1992) erhielt am 9. Mai 2016 in Gotha den "Wilhelm Bock Preis". Namensgeber des Preises ist der Gothaer Sozialdemokrat und Alterspräsident des Deutschen Reichstages Wilhelm Bock (1846-1931).
Erhard Eppler hielt am 17. Juni 1989 im Deutschen Bundestag die Gedenkrede zum 17. Juni. Er fand damals eine Sprache für das mögliche Ende der SED-Herrschaft: "wenn das Eis des Kalten Krieges unter unser aller Füßen schmilzt, kann die DDR auf Dauer nur überleben, wenn sie eine Funktion erfüllt, die ihren eigenen Bürgern einleuchtet". Zur Entwicklung der poliotischen Lager in der Bundesrepublik stellte er fest, dass die Linke den Westen wiederentdeckt habe und die Konservativen endlich den Osten. Zusammenfassend sagte er kurz vor der Friedlichen Revolution: "Je souveräner deutsche Politik wird, desto weniger bedarf sie des souveränen Nationalstaats, um die Einheit der Deutschen darzustellen und zu festigen."