In Band Drei der Schriftenreihe Point Alpha beschreiben Diana Unkart und Klaus Hartwig Stoll ausfürhlich die Einrichtung und Ausweitung der Grenzanlagen zwischen BRD und DDR in der hessisch-thüringischen Rhön. Zur Erstellung der empfehlenswerten Publikation nutzten die Autoren ein breites Spektrum von Zeitzeugenberichten sowie teilweise noch nicht veröffentlichtes Bild- und Archivmaterial. Aus vielen einzelnen Geschichtsepisoden beiderseits der Grenze ist eine quellenorientierte zeitgeschichtliche Dokumentation entstanden, die ein Kaleidoskop "erzählter Geschichte" der Region zeichnet. Besonders interessant sind dabei MfS-Quellen, die die Vorbereitung von dortigen Zwangsaussiedlungen, etwa im Rahmen der Aktion "Ungeziefer" im Jahr 1952 betreffen. Hier wurden Betroffene in Listen erfasst, die auch die Begründungen für die geplante Zwangsaussiedlung beinhalteten. Deutlich wird anhand der Quellen: Schon geringste Abweichungen vom systemkonformen Verhalten reichten aus, um denunzierte Familien um Haus und Hof zu bringen. So lautet die Begründung zur Zwangsaussiedlung einer in der Region ansässigen Person, sie verhälte sich sehr zurückhaltend und wolle von der Partei nichts wissen.
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