Vortrag von Gabriele Stötzer zur Überwachung von Kunst und Kultur in Erfurt in den 60iger bis 80iger Jahren
Gabriele Stötzer führt in eine spannende Welt der Künstler, die Kunst auch als Freiraum für Lebensentwürfe in der DDR gebrauchten. Diejenigen, die Kunstformen außerhalb der staatlich organisierten Bahnen schufen, gerieten allerdings schnell ins Visier der Staatssicherheit. Ihre individuellen Kunstaktionen betrachtete die DDR-Geheimpolizei als „staatsfeindliche und andere gegen die staatliche Sicherheit und Ordnung gerichtete Handlungen“.
Künstler, die es schließlich mit der Stasi zu tun bekamen, wurden in ein Rondell der Verführung und Grenzüberschreitung geführt, dem sie ihre eigene kreative Kraft am Schaffen entgegensetzten - oder aber zerbrachen. Anhand einzelner Schicksale setzt sich ein komplexes Bild der Methoden des DDR-Geheimdienstes zusammen, diese Gruppen zu kriminalisieren, strafrechtliche Verfolgungen auszulösen und zu zersetzen. Den langen Arm der Stasi in der Erfurter Kunst- und Kulturszene beschreibt Gabriele Stötzer am 16. November im Collegium Maius. Die Künstlerin war seinerzeit ebenfalls im Visier der Stasi und politisch inhaftiert.
Wann: Montag, 16.11.2015, 18:00 Uhr
Wo: Collegium Maius, Michaelisstraße 39, 99084 Erfurt
Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns über Ihr Kommen.