Der Landesbeauftragte des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur veranstaltet gemeinsam mit dem Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen (BStU) eine Vortragsreihe zum „Quellenwert der Stasi-Akten für die zeitgeschichtliche Forschung". Im Rahmen vielseitiger Vorträge wird anhand anschaulicher Beispiele die historische Bedeutung der Stasi-Akten herausgestellt.
Am kommenden Mittwoch hält Dr. Torsten Müller einen Vortrag zum Thema: „Stasi im Dorf. Die geheimpolizeiliche Überwachung einer Eichsfeld-Gemeinde im Sperrgebiet“
Das Eichsfeld beherbergte die größte katholische Glaubensgemeinschaft innerhalb der DDR. Katholiken, Priester, Ordenshäuser und andere kirchliche Einrichtungen waren hier überdurchschnittlich stark vertreten. Die mehrheitlich katholische Prägung der Region und die unmittelbare Nähe zum Grenzgebiet der DDR rückten das Eichsfeld in das Visier des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).
In Mackenrode, einem Ort mit heute 350 Einwohnern, baute die Stasi ein eigenes Netz an inoffiziellen Mitarbeitern (IM) auf. Der Historiker Dr. Torsten Müller zeigt am Beispiel dieses katholischen Dorfes, wie das MfS das Spitzel-System im Eichsfeld auf- und ausbaute. Dabei erläutert er die Herkunft und Anwerbung der inoffiziellen Mitarbeiter und beleuchtet, welche Auswirkungen die Dauerüberwachung auf die Gemeindebevölkerung hatte.
Wann: Mittwoch, 16.09.2015, 18:00 Uhr
Wo: Collegium Maius, Michaelisstraße 39 (gegenüber der Michaeliskirche), 99084 Erfurt
Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns über Ihr Kommen!