Der ehemalige Leichtatlet Volker Heinrich verstarb am 5. Mai 2015. In der letzten Zeit hatte er deutlicher auf sein Leiden infolge des DDR-Dopings aufmerksam gemacht. Von seiner Geschichte als politisch Verfolgter ist im Buch von Ellen Thiemann: "Wo sind die Toten von Hoheneck?"einiges zu lesen. Die Geschichte von Sylvia Oschem ("Arbeit verweigert, in Wasserzelle gesperrt") und Volker Heinrich wurde hier in der 2. Auflage (2014) eingefügt. Die technische Zeichnerin Sylvia Oschem und der Berliner Langstreckenläufer Volker Heinrich waren unabhängig voneinander wegen Republikflucht 1974 bzw. 1975 an der Grenze nach West-Berlin verhaftet worden. Sylvia Oschem wurde im Frauenzuchthaus Hoheneck inhaftiert und Volker Heinrich in der Haftanstalt Cottbus. Erstmals begegneten sie sich im April 1976 im Bus, der die freigekauften politischen Häftlinge aus der Abschiebehaft in Karl-Marx-Stadt nach Gießen brachte. Später trafen sie sich wieder und 1982 heirateten sie in Mainz. Im Jahr 2005 zogen Sylvia und Volker Heinrich in Sylvias alte Heimat in den Thüringer Wald. Volker Heinrich litt an Leberzirrhose. Er wurde mehrfach operiert. Ein Transplantationschirurg in Hamburg öffnet ihm die Augen und sagte zu ihm: "Du bist nicht der einzige. Ich habe noch mehr von denen, die mal Hochleistungssport gemacht haben. Die gleichen Symptome." und Volker Heinrich beschrieb vor einigen Wochen sein Leiden: "Da ging der Rhythmus dann los.Ich bin dann berentet worden und stehe heute auf der Transplantationsliste." (MDR Exakt am 7. Januar 2015). Er wird am 16. Mai in seiner neuen Heimat beerdigt. Sein Tod berührt uns!
Die Vorsitzende des Vereins Doping-Opfer-Hilfe, Ines Geipel, fragte den Thüringer Sportbund nach dem Tod von Volker Heinrich an, was der LSB für die Sportler, die politisch verfolgt oder mit Doping-Folgeschäden in Thüringen leben, getan hat. Lesen Sie den Artikel auf Thüringer Allgemeine Online vom 11.05.2015.