Vor 30 Jahren fiel die Mauer. Doch sie fiel nicht einfach, sie wurde von den Bewohner*innen der DDR zum Einsturz gebracht. Auch im ehemaligen Bezirk Suhl gingen die Menschen auf die Straße. Am 4. November 1989 demonstrierten über 20.000 Menschen in der Suhler Innenstadt und forderten die „Entmachtung der SED“ sowie „Freie Wahlen“. Fünf Tage später fiel die Mauer. Am Abend des 4. Dezember 1989 wurden noch einmal tausende Bürger*innen Suhls aktiv: Sie zogen von der Stadthalle hinauf zur „Stasi-Burg“ und stoppten die bereits begonnene Aktenvernichtung. Einen Tag später musste die Suhler Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit ihre Arbeit einstellen.
Veranstaltungstag am 8. Dezember in Suhl
Diese Zeit der Zivilcourage vor 30 Jahren wird am 8. Dezember 2019 in Suhl ab 11:00 Uhr erinnert. Zusammen möchte der Landesbeauftragte mit Zeitzeug*innen und dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, über das damals Erlebte sprechen und historische Einordnungen vornehmen. Die SED-Diktatur wurde friedlich überwunden und demokratische Institutionen aufgebaut. In einem Festakt wird Dr. Sabine Bergmann-Pohl, die Präsidentin der ersten frei gewählten Volkskammer, über die beglückend-anstrengende Zeit dieser jungen Demokratie sprechen. Anschließend soll der Brückenschlag ins Heute gewagt werden: Was ist aus den Erwartungen und Wünschen geworden? Wie halten wir es mit unserer Demokratie und wie hat sich Suhl verändert?
Das detaillierte Programm des Veranstaltungstages finden Sie hier im Veranstaltungsflyer. Veranstalter sind der Landesbeauftragte, die Stadt Suhl und die Außenstelle Suhl des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Wir freuen uns über Ihr Kommen!