Seit ihres Bestehens sahen sich die Machthaber in der DDR dem Wunsch der Menschen nach einer ständigen Ausreise ausgesetzt. Millionen Bürger*innen kehrten dem sozialistischen Versuch auf deutschem Boden den Rücken.
Auch 1989 entwickelten die Ausreiser*innen eine Kraft der revolutionären Bewegung: Sie stimmten mit den Füßen ab und zeigten ganz deutlich ihre Unzufriedenheit mit den politischen und sozialen Verhältnissen. Gleichwohl kam es zu Diskussionen mit den Menschen die in der DDR blieben und friedlich für Veränderungen in ihrem Land eintreten wollten. „Wir bleiben hier“ und „Wir wollen raus“ wurden gleichermaßen in den ostdeutschen Städten im Herbst 1989 skandiert.
Wir wollen zu unserem 6. Bürgerfest den Fokus auf die Gründe, die Sorgen und Nöte der Ausreisenden von 1989 legen sowie nach den Gründen der Anderen zum Bleiben fragen. Gleichzeitig wird der Blick auf die Aufnahmegesellschaft Westdeutschlands geschärft. Denn Migration hat immer mindestens zwei Ebenen: Die Ankommenden und die Aufnehmenden. Wir freuen uns über Ihren Besuch - auch am Stand des Landesbeauftragten. Detaillierte Informationen zum Programm des Bürgerfests, das am 8. September um 14:00 Uhr in der Gedenk - und Bildungsstätte Andreasstraße Erfurt beginnt, finden Sie hier.