Jüngst wurde ein Konzept des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) und des Bundesarchivs zum weiteren Umgang mit den Stasi-Unterlagen vorgestellt. Das Konzept (abrufbar über diesen Link) sieht vor, die Behörde des BStU organisatorisch in das Bundesarchiv zu integrieren. Es soll zukünftig nur einen Archivstandort pro Bundesland geben. In den weiteren Außenstellen sollen die bisherigen Dienstleistungen wie Beratung, Antragstellung und Akteneinsichtnahme weiterhin möglich sein.
Aktuelles Konzept zur Zukunft der Stasi-Unterlagen hat Konsequenzen für Thüringen
Der Landesbeauftragte begrüßt das erarbeitete Konzept. Die Zusammenführung der Stasi-Unterlagen mit den Akten des Bundesarchives wird zu deutlichen Synergieeffekten führen. Eine dauerhafte wie bestandserhaltende Aufbewahrung der Stasi-Akten ist dadurch genauso möglich, wie eine bestandsübergreifende Forschung zur Geschichte der DDR.
Allerdings: Die Zentralisierung der thüringischen Akten auf einen Standort hat Konsequenzen für die Gestalt der Aufarbeitungslandschaft im Freistaat. Zwei Standorte werden den Status als Archiv verlieren.
Aus Sicht des Landesbeauftragten muss deshalb jetzt eine Diskussion geführt werden, wie die neue Ausrichtung der bestehenden drei Außenstellen aussehen und umgesetzt werden soll.
„Die BStU-Außenstellen müssen auch weiterhin Teil der Thüringer Aufarbeitungslandschaft sein. Es ist wichtig, dass dort der Platz für Informationsveranstaltungen und politisch-historische Bildung bestehen bleibt“, so der Landesbeauftragte Dr. Peter Wurschi. „In der Konsequenz sollten die neu zu gestaltenden „Außenstellen ohne Akten“ mit den lokalen Aufarbeitungsinstitutionen verbunden werden, um somit regionale Zentren der Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur zu schaffen“, so Dr. Wurschi weiter.