Morgen findet im Potsdamer Zentrum für Zeithistorische Forschung um 18:30 Uhr eine Podiumsveranstaltung zum Thema "Sozialistische Erinnerung und postsozialistische Aufarbeitung" statt. Der Landesbeauftragte Dr. Peter Wurschi ist Teil des Podiums und disktutiert mit Dr. Katharina Lenski (Historikerin und Soziologin an der Universität Jena), Dr. Martina Weyrauch (Leiterin der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung) und Dr. Jens Schöne (Stellvertretender Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur im Land Berlin), inwiefern drei Jahrzehnte Aufarbeitung erfolgreich waren und wo sich für politische Bildung und Wissenschaft weiterhin Herausforderungen ergeben.
Das 30. Jubiläum von „1989“ bietet Anlass, mit dem Realsozialismus verbundene Erfahrungen und Erinnerungen neu zu reflektieren. Dabei kommt insbesondere der gesellschaftlichen Aufarbeitung der sozialistischen Diktatur eine besondere Rolle zu. Jedoch sprechen kritische Stimmen aktuell von einer „Krise“ der Aufarbeitungslandschaft: Zu sehr habe sie den Blick auf eine Gegenüberstellung von Täter*innen und Opfern verengt, zu wenig die vielschichtigen und ambivalenten gesellschaftlichen Realitäten in der DDR thematisiert.
Folgende Fragen werden diskutiert: Gibt es tatsächlich eine Krise der Aufarbeitung? Hat sie gar ihr Ziel verfehlt, Demokratie zu befördern? Welche Auswirkungen hat die DDR-Erinnerungsarbeit auf aktuelle politische Diskurse und Strömungen? Sind bestimmte Erfahrungen in der historisch-politischen Bildungsarbeit unter- oder überrepräsentiert? Welches Potenzial für eine inklusivere Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit bieten neue Forschungen und eine stärkere Verknüpfung mit der Wissenschaft? Was lehrt uns der Blick über den (deutsch-)deutschen Tellerrand?
Weitere Informationen zu der Veranstaltung gibt es hier auf der Webseite des Zentrums für Zeithistorische Forschung.