Mit der 12. Geschichtsmesse fand Ende Januar eine bedeutende Fachtagung zur Auseinandersetzung mit der deutschen und europäischen Zeitgeschichte in Suhl statt.
Der Landesbeauftragte Dr. Peter Wurschi (links im Bild) diskutierte auf dem Eröffnungspodium gemeinsam mit dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, der Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung und Integration Petra Köpping, dem ehemaligen Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer Dr. Christoph Bergner und dem Bürgerrechtler Frank Richter (vrnl). Zentrales Thema der Runde war, welche Demokratieerfahrungen die Deutschen in den vergangenen drei Jahrzehnten gemacht haben und welches Demokratieverständnis sich daraus entwickelt hat.
Auf die Frage nach seinem eindringlichsten Demokratieerlebnis erläuterte der Landesbeauftragte, dass ihn als Schüler in Suhl 1990 besonders jene Möglichkeiten prägten, die sich mit der Friedlichen Revolution eröffneten. Dazu gehörten vor allen Dingen die Kraft von Freiheit und Selbstmotivation. „Es war ein tolles Gefühl, endlich jene Dinge umsetzen zu können, die vorher als Idee im Kopf entstanden waren: So organisierten wir z.B. Studentendemos oder gründeten die erste Schülerzeitung in Thüringen", erinnert sich Dr. Wurschi.
Zum Nachhören gibt es jetzt die Diskussion des Eröffnungspodiums und weiterer Vorträge als Audiomitschnitte online hier auf der Webseite der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Die Geschichtsmesse findet jährlich im Januar in Suhl statt; dabei finden sich rund 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, politischer Bildung, Schule und Aufarbeitung zusammen und tauschen sich an drei Veranstaltungstagen über aktuelle Themen und Projekte im Bereich der politisch-historischen Bildung aus.