Heute findet um 19:00 Uhr in der Erfurter Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße (Andreasstraße 37a, 99084 Erfurt) ein Veranstaltungsabend zum Thema „Zwangsaussiedlung und Grenzbau in Thüringen“ statt, wozu der Landesbeauftragte interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich einlädt.
1952 und 1961 werden tausende Grenzbewohner der DDR dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und in das Landesinnere umgesiedelt. Die SED gibt dazu den Auftrag, Staatsicherheit und Volkspolizei setzen ihn um. Dabei werden Menschen entwurzelt, Höfe geschliffen und die Landschaft nachhaltig verändert. Die Ereignisse hinterlassen ihre Spuren - bis in die heutige Zeit. Zynischerweise bezeichnete das Ministerium für Staatssicherheit die Zwangsaussiedlungsaktion 1952 mit dem Tarnnamen „Aktion Ungeziefer“.
Häufig mussten sich die vermeintlich „politisch unzuverlässigen“ Personen im Zuge der „Aktion Ungeziefer“ über Nacht in über 240 Grenzorten mitsamt ihrer Familie von Haus und Hof trennen. Gerd Schrimpf ist gerade einmal 13 Jahre alt, als er mit seinen Eltern aus Probstzella umgesiedelt wird. Über seine Erlebnisse und Eindrücke spricht er mit der Historikerin Dr. Anke Geier. Einleitend wird die wissenschaftliche Mitarbeiterin des ThLA einen Impulsvortrag zu den Zwangsaussiedlungsaktionen 1952 halten und ihre aktuellen Forschungsergebnisse präsentieren. Moderiert wird das Zeitzeugengespräch durch den Landesbeauftragten Dr. Peter Wurschi.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur statt. Wir freuen uns auf Sie!